Diagnose- / Behandlungsmethoden
Psychotherapie, gleichgültig mit welcher Methode sie durchgeführt wird, ist immer eine Behandlung. Dies bedeutet:
1. Die Diagnose steht bereits fest.
2. Eine Therapie wurde als Heilmaßnahme verschrieben.
3. Über das Behandlungsziel besteht Klarheit.
4. Der Heilungserfolg oder die Linderung eines Leidens erscheint erreichbar.
Daraus ergibt sich zunächst, dass eine Therapie nicht das Ziel einer Diagnose haben kann. Selbstverständlich wird der gute Therapeut, wenn er im Laufe der Therapie feststellt, dass die Diagnose falsch war nicht zwanghaft daran festhalten. Im Gegenteil wird er dann von sich aus tätig werden, wenn Zweifel an der Richtigkeit der Diagnose bestehen. Er wird den Patienten über seine Zweifel nicht im Unklaren lassen und diese auch mit dem überweisenden Arzt oder Diagnostiker besprechen.
Gerade bei der psychologischen Begleitung von Transgendern scheinen sich die Beteiligten obiger Aussagen nicht bewusst zu sein. Nur so ist zu erklären, dass auch Experten, und solche Fachkräfte, von denen man annehmen müsste, dass sie Experten sind, zu folgenden und ähnlichen Aussagen kommen:
Bevor für einen Transgender somatische Heilmaßnahmen begonnen werden muss in einer Psychotherapie nachgewiesen werden, dass sich der Patient von seinem Gefühl dem anderen Geschlecht anzugehören nicht abbringen lässt. Diese zum Scheitern verurteilte Psychotherapie muss über einen Zeitraum von 1 - 1 1/2 Jahren nachgewiesen werden.
In der Psychotherapie ist der Nachweis zu erbringen, dass ein erheblicher Leidensdruck besteht, bevor dieser durch somatische Heilmaßnahmen gelindert werden darf.
Aufgabe einer Psychotherapie ist es den Patienten vor irreversiblen Schritten der Geschlechtsangleichung zu bewahren.
Wer die Einführung gelesen und verstanden hat kommt sehr schnell zur Einsicht: Die drei gemachten Aussagen, und ähnliche, sind Unsinn und zeugen davon, dass der Sinn und Zweck einer Therapie entweder nicht bekannt ist oder absichtlich falsch dargestellt wird.
Transgender kommen häufig schon mit dem Psychotherapeuten in Kontakt, wenn sie selbst ihre aktuellen Probleme noch gar nicht in Verbindung mit einer tatsächlich vorliegenden "Geschlechtsidentitätsstörung" bringen.
- Sie sind Kinder mit Verweigerungshaltung
- Sie werden wegen Verhaltensauffälligkeiten, Schul - oder Erziehungsproblemen vorgestellt.
- Sie kommen als Erwachsene, weil sie selbst glauben sie hätten Zwangsgedanken.
- Sie hoffen, dass der Therapeut das Gefühl "Mensch im falschen Körper" beseitigen kann.
- Sie suchen eine Fremdbestätigung für ihr Gefühl.
- ...
Wird aber Transgendern eine Therapie, mit einer der obigen Aussagen als Begründung, aufgezwungen, dann ist eine Therapie zum Scheitern verurteilt. Die folgenden Aufsätze greifen Methoden der therapeutischen Arbeit mit Transgendern auf, die teilweise auch Möglichkeiten bieten Fehldiagnosen zu erkennen oder auf die Verwechslung von Ursache und Wirkung bei einer richtigen Diagnose, da die Störung real existiert, aufmerksam zu werden um so nicht nur die Symptome behandeln zu können sondern eben auch die Ursache aufzudecken.
Selbstanamnese - ein therapeutisches Werkzeug
Erkennen von Entwicklungsdefiziten
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© Helma Katrin Alter