21 | 11 | 2024

Willkommen bei der dgti


Köln, 9. November 2000

Transgender 
TransFrau - TransMann
Intersexuelle

(A) dgti aktuell
(B) Transgender - Die Projektgruppe "Geschlecht und Gesetz" stellt ihren Gesetzesentwurf in Berlin vor (20.11.00)
(C) Das TSG im Kreuzfeuer - Fragebogenaktion

(A) dgti aktuell

1. Am 5. Nov. 2000 fand in Köln die Jahreshauptversammlung der dgti statt. Es standen die Neuwahlen des Vorstandes an, der für die nächsten zwei Jahre (bis Ende Juni 2002) gewählt wurde. Hier das Ergebnis:

Vorsitzende Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!, Köln
Stv. Vorsitzende Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!, Trier
Schriftführer Angelika Neumann, Köln/Krefeld
Beisitzerin Karin Bellwinkel, Köln
Beisitzerin Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!, Braunschweig

Für Nachrichten an alle Mitglieder der dgti, die einen Internet-Zugang haben, wurde die folgende Adresse eingerichtet: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! Natürlich ist es auch weiterhin möglich die Mitglieder des Vorstandes einzeln oder gemeinsam anzusprechen.

In diesem Zusammenhang weisen wir nochmals darauf hin, dass in dem "Haus" http://www.trans-info.de noch Platz ist, um sich dort eine eigene Seite für die Gruppe einrichten zu lassen oder selbst dort unterzubringen. Alle weiteren Bedingungen könnt ihr dort nachlesen. "Bewohner" ersetzen www durch ihren eigenen Namen, z.B.http://SHG-hier.trans-info.de.

2. Es ist unvermeidlich, dass noch alte Faltblätter und Informationen der dgti in Umlauf sind. Das dort angegebene Konto existiert jedoch nicht mehr, so dass es bei Zahlungen zur Rückübertragung kommt. Beachten Sie bitte bei allen Spenden und Zahlungen die neue Bankverbindung. Vergessen Sie nie den Verwendungszweck anzugeben.

Kontoinhaber: dgti e.V.
Kölner Bank e.G.
BLZ: 371 600 87
Konto: 583 922 00

(B) Transgender oder Die Frage nach geschlechtlicher Selbstbestimmung

Die Medien haben das Thema Transgender neu entdeckt. GEO WISSEN widmet ein ganzes Heft (Nr. 26, August 2000) dem Titel "Frau & Mann" Alte Mythen, Neue Rollen. In den Talkshows aller Sender werden alte Beiträge wiederholt und neue aufgezeichnet und ausgestrahlt. Neue Bücher einer "neuen" Genaration von Transgender, überwiegend biographisch gehalten, sind auf dem Markt erschienen. Michaela Lindner ist mit ihrem Programm "Ich bin, wer ich bin" auf Tournee. Magazine haben das Thema Intersexualität aufgegriffen oder bereiten Sendungen dazu vor. Pro 7, SAT 1 und HR haben bereits Beiträge ausgestrahlt, ZDF bereitet eine Sendung für "37 Grad" vor. Auch der WDR recherchiert gerade zum Thema. Intersexuelle/Zwitter, die bei ZDF oder WDR mitwirken wollen melden sich bitte direkt bei der dgti.

Ein Teil der Transgender zeigt vor allem ein neues Selbstbewusstsein. Deutlich wurde dies im Zusammenhang mit der Diskussion über die "Eingetragene Partnerschaft", bei der natürlich auch das Problem der "nur" Namensgeänderten Transgender sichtbar wurde ("Heiratsverbot" und nun auch "Partnerschaftsverbot"?). Schon im Frühjahr gab es Anfragen des BMI an Experten zu dieser Problematik, und natürlich auch Antworten. Es wurde aber auch Lesben und Schwulenorganisationen klar, dass eine Befassung mit der "Transgenderproblematik" unumgänglich ist (siehe frühere Begrüßungsseiten im April und Mai).

Das gesamte Kabinett der derzeitigen Bundesregierung ist mehr oder weniger stark sensibilisiert worden. Es ist mit einer "großen Anfrage" im Bundestag, zum Thema TRANSGENDER noch in diesem Jahr zu rechnen. Praktische Konsequenzen zeichnen sich bereits ab:

Berufssoldatinnen, TransFrauen, werden ihren Dienst auch in der kämpfenden Truppe ausüben können, dank der Durchsetzung der Gleichstellung von Mann und Frau auch in der Bundeswehr.

Sowohl das Bundesministerium für Gesundheit, als auch für Jugend und Familie sind sich zumindest der Problematik von Intersexualität bei Kindern bewusst. Klar wurde auch, dass im Bereich der medizinischen Versorgung aller Transgender erheblicher Klärungsbedarf besteht.

Das Ministerium für Arbeit und Soziales hat zumindest zur Kenntnis genommen, welche Probleme Transgender am Arbeitsplatz haben, bei der Arbeitsplatzsuche antreffen und auch mitbekommen, welche Fehler hier von der Arbeitsverwaltung gemacht werden.
Sowohl im Justizministerium, als auch im Bundesinnenministerium wurde erkannt, dass es erheblichen Klärungsbedarf gibt, wenn man geltendes Recht für Transgender mit den Zusagen des Grundgesetzes und den Menschenrechten vergleicht. (siehe hier auch TSG im Spiegel des Grundgesetzes)

Montag, 20. November 2000 übergibt die Projektgruppe "Geschlecht und Gesetz" den Entwurf des

Gesetz über die Wahl und Änderung der Vornamen und die
Feststellung der Geschlechtszugehörigkeit
(Transgendergesetz TrGG)

dem Deutschen Bundestag und der Bundesregierung und stellt es der Öffentlichkeit vor. Geladen sind die Minister und zuständigen Staatssekretäre des BMJ, BMI, BMG und BMJuF, sowie die Fraktionsvorsitzenden und rechtspolitischen Sprecher aller im Bundestag vertretenen Parteien. Die Übergabe erfolgt im Pressesaal Unter den Linden 50 in Berlin ab 11:15 Uhr. Umfangreiche Pressemappen werden zur Verfügung stehen. Der Gesetzesentwurf selbst wird ab dem 23.11.00 u.a. auch bei uns nachzulesen sein.

(C) Das TSG im Kreuzfeuer

Nicht zuletzt durch die Projektgruppe "Geschlecht und Gesetz" wurde das TSG aus verschiedenen Blickwinkeln auf den Prüfstand genommen (siehe unsere Mitteilung im März 2000). So wurde z.B. vom BMJ eine Umfrage bei allen Gerichten, die für den Vollzug des TSG zuständig sind, eine Umfrage durchgeführt um u.a. darüber Auskunft zu erhalten, wie lange sich die Verfahren hinziehen. Der Rücklauf wurde uns, oder anderen Vertretungen der Transgender, nicht direkt zur Verfügung gestellt. Soviel wurde aber deutlich: Die Aussagen der Gerichte stimmen nicht mit den real erlebten Zeitabläufen überein.

Das BMJ hat die Ergebnisse dem BMI, das für den Vollzug des TSG zuständig ist, zur Verfügung gestellt und es wurde uns mitgeteilt, dass von dort nun eine "Gegenbefragung" bei den einschlägigen Interessenvertretungen der Transgender durchgeführt werden soll.

Es wird bei dieser Befragung eindeutig nur um das TSG gehen:

1. Die Fragen nach der Verfahrensdauer von Verfahren, die nach § 1 oder § 8, bzw. nach § 9 beantragt sind.
2. Probleme mit "Vorbedingungen" um ein Verfahren überhaupt in Gang zu setzen.
3. Probleme mit Gutachten und Gutachtern.
4. ...

Es geht eindeutig bei der Befragung nicht um:

1. Fragen der Diagnostik
2. Fragen der Indikation und Behandlung
3. Fragen der Kostenübernahme
4. Fragen der sozialen Stabilisierung oder Destabilisierung
5. ...

Diese Fragen sind zwar sehr wichtig, gehören aber auf eine "andere Baustelle", nämlich den Bereich des Gesundheitswesens und der Rehabilitation.

Unter Federführung des TransMann e.V., mit Unterstützung der dgti und technischer Unterstützung durch Maya, findet ihr einen Fragebogen zu TSG-Verfahren. Geht von hier direkt auf Maya's Seite und dort weiter zur Übersicht. Der Bogen kann nach dem Aufbau offline ausgefüllt und anschließend online verschickt werden.

Eure Helma Katrin

dgti e.V.
Godorfer Hauptstr. 60
50997 Köln
Tel./Fax: 02236 - 839018
mail to Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!

Geschäftszeiten: Di. 19:00-22:00 h, Fr. 13:00-18:00 h

frühere Begrüßungsseiten

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