01 | 05 | 2024

Warum wir Deutsche Gesellschaft für Transidentität und Intersexualität e.V. heißen und warum wir uns kleingeschrieben abkürzen


 

Die dgti wurde 1998 in Köln gegründet. Bei der Namensgebung kam es den GründerInnen darauf an einen griffigen und offiziell klingenden Namen zu wählen. Man einigte schließlich auf Deutsche Gesellschaft für Transidentität und Intersexualität und das Kürzel DGTI. Später mussten die GründerInnen zur Kenntnis nehmen, dass das Kürzel DGTI bereits vergeben war. Die Deutsche Gesellschaft für Transfusionsmedizin & Immunhämatologie e.V. nutzte dieses nämlich bereits. Dieser Verein überließ unserem Verein aber freundlicherweise das Recht das Kürzel dgti zu verwenden. Dieses ist also der Grund, warum wir uns klein schreiben ohne uns klein zu machen.

Bei der Namensgebung spielte das Wort Transidentität in Abgrenzung zum Begriff Transsexualität eine besondere Rolle. Die GründerInnen sahen den Begriff Transsexualität gleich aus mehreren Gründen kritisch. Erstens war der Begriff durch die ICD 10 definiert und damit pathologisierend, die GründerInnen sahen aber schon damals Transsexualität nicht als Krankheit sondern als eine Normvariante der Natur, zum zweiten erschien es ihnen so, dass in der deutschen Sprache der Begriff, ein Problem welches primär eines der geschlechtlichen Identität ist, sprachlich in die Gruppe der sexuellen Orientierungen (Heterosexualität, Homosexualität, Asexualität, Bisexualität etc.) einordnete, etwas, womit Transidentität eben nichts zu tun hat. Und da sich zu guter letzt bei ihnen die Überzeugung durchsetzte, der Begriff würde sich mittelfristig oder langfristig durchsetzen, verwendeten sie eben diesen Begriff in ihrem Vereinsnamen.

Ob die GründerInnen heute in ihrem Vereinsnamen den Begriff Transidentität bei einem Verein, der primär auf das Recht zur Selbstbestimmung der eigenen individuellen geschlechtlichen Identität pocht, noch verwenden würden, darf bezweifelt werden. Deshalb spricht aber nichts dagegen einen historisch gewachsenen Markennamen zu behalten.

Andrea F. Ottmer

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